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Sind Gebirge eigentlich von allen Seiten gleich schön? Die Alpen oder die Rocky Mountains vielleicht, die Schokoladenansicht der Sierra Nevada aber ist definitiv ihre Ostseite. Subjektiver Blödsinn? Hier sind ein paar objektive Gründe dafür: Die Sierra teilt mit dem fruchtbaren San Joaquin Valley auf ihrer Westseite und der wüstenartigen Hochebene des Great Basin im Osten zu Recht zwei ganz verschiedene Landschaftsformen voneinander. Damit einher gehen unterschiedliche Kulturformen und Höhenlagen. Das San Joaquin- oder auch Great Central Valley ist dank guter Bewässerung und einer Höhenlage von nur 90 m überaus fruchtbar. Der nicht immer ökologisch geprägte Feldbau und die nahen Industriezentren der Küstenregion sorgen aber für eine zunehmend schlechtere Luftqualität, so dass die Berge selbst aus der Übergangsregion der Foothills oft gar nicht zu sehen sind. Die Umgebung des Great Basin auf der Ostseite dagegen ist eine mindestens 1000 m hoch gelegene trockene Felswüste, die nur sehr dünn besiedelt ist. Die Luft ist rein und klar, da es neben den Regenwolken auch der Dunst nicht über die Höhen schafft. Nähert man sich von Osten, so ist die markante graue Kette der Sierra schon von weitem auszumachen, scheint sich gar ansatzlos über das Owens Valley zu erheben. Aus diesen Gründen machen Sie die besseren Photos definitiv East of the Sierra Nevada!

Pfeil Zurück Pfeil ganz Zurück Eine typisch geformte Lentikularwolke über dem californischen Owens Valley

Lenticular Wolke, Owens Valley/CA     8 / 42
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In dieser Umgebung trifft man aus dem Death Valley kommend auf die Rt-395, die wichtigste Verkehrsverbindung auf der Ostseite der Sierra, die völlig zu Recht als Scenic Byway ausgewiesen ist. Und hier steht die Entscheidung für die im Weiteren folgende Route an, denn zwischen dem Sherman Pass im Süden und dem Tioga Pass im Norden kreuzt keine Straße den Hochgebirgszug. Folglich müssten Sie eine Strecke doppelt fahren, um auf Ihrem Weg zum Pazifik Sequoia- und Kings Canyon NPs, das Owens Valley und Yosemite NP in einer Schleife zu verbinden. Alternativ könnten Sie den zuerst genannten Doppelpark auslassen, sich gleich nach Norden wenden und die Mammutbäume im Yosemite bewundern. Bei dieser letzten Variante passieren Sie die beiden folgenden Geisterstädte. Cerro Gordo liegt unterhalb des Cerro Gordo Peak an einer Staub-straße, die in Höhe der Ortschaft Keeler von der Rt-136 abzweigt. Die Piste steigt auf 7 mi um 1670 m an und garantiert einen spektakulären Blick auf das sandige Bett des Owens Lake und das dahinter aufragende Massiv der Sierra Nevada. Zur Boomzeit des Ortes in den 1873er Jahren wies der See noch einen Wasserstand von 15 m auf und zwei Dampfschiffe verkehrten zwischen den Ufern. Cerro Gordos Überreste sind heute in Privatbesitz und werden liebevoll gepflegt und restauriert, so dass diese ehemals ertragreichsten Silberminen Kaliforniens, bis 1959 wurde hier Erz gewonnen, heute auch zu den am Besten erhaltenen zählen. Reward liegt 6 mi östlich von Manzanar und der Rt-395 im Owens Valley. Zwischen 1860 und 1936 produzierte die Brown Monster Mine hier eine für das Owens Valley rekordträchtige Menge Gold und eine beachtliche Anzahl der Anlagen und Gebäude sind erhalten – der kurze Abstecher lohnt sich also!

Die Texte und Bilder dieser Seite sind in Buchform in der Reihe PhotoFührer Publikationen unter dem Titel PhotoFührer USA Zentralkalifornien erschienen.