Photolexikon Buchstabe A




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Index aller Einträge


Advanced Photo System | ASA | Automatischer Weißabgleich | Abbe Zahl | Abbildung | Abbildungsfehler | Abbildungsmaßstab | Abblenden | Abblendtaste | Abberation, chromatische | Abwedeln | Acetylcellulose | Achromat | Achse, optische | Additive Farbmischung | AE | AF | AF-Messfeld | Akku | Albuminpapier | Aliasing | Ambrotypie | Analog | Analog-Digital-Wandler | Anamorphotisches Objektiv | Anastigmat | Aplanat | Apochromat | Arbeitsblende | Arbeitsblendenmessung | Asphärische Linse | Astigmatismus | Aufhellblitz | Auflösung | Aufnahmebereich | Auslöseverzögerung | Auszug | Autochrome | Autofokus | Automatischer Filmtransport | Available Light



Abbe-Zahl
Nach Ernst Abbe benannte reziproke Maßzahl für die Farbzerstreuung (Dispersion) eines optischen Glases, die einen um so größeren Wert annimmt, je niedriger die Dispersion einer Glasart ist.

Abbildung
Durch ein optisches System (Objektiv) wird jeder Punkt eines realen Gegenstandes in einen Bildpunkt übergeführt. Aus der Gesamtheit der Bildpunkte entsteht die Abbildung des Gegenstandes. Durch eine geeignete Auffangfläche (Mattscheibe, Projektionswand) kann die Abbildung betrachtet werden.

Abbildungsfehler
Das Maß der Unvollkommenheit der Bildwiedergabe, hervorgerufen durch das Objektiv. Im Wesentlichen werden 6 verschiedene Hauptarten von Abbildungsfehlern unterschieden: Astigmatismus, sphärische Aberration (Öffnungsfehler), Koma, chromatische Aberration, Verzeichnung und Bildwölbung. Eine Beseitigung sämtlicher Abbildungsfehler ist nie möglich, deshalb ist jedes Objektiv nur für einen bestimmten Anwendungsbereich optimal korrigiert.

Abbildungsmaßstab
Verhältnis zwischen der Abbildungsgröße und der realen Größe eines Gegenstandes, die als Verhältniszahl oder Dezimalbruch angegeben wird. Der Zahlenwert 1:2 (0,5) bedeutet demzufolge, dass die Abbildung halb so groß wie der Gegenstand ist. Der Abbildungsmaßstab ist mit dem Verhältnis zwischen Bildweite und Gegenstandsweite identisch.

Abblenden
Verkleinern der Blendenöffnung eines Objektivs zur Reduzierung der wirksamen Lichtmenge. Durch Abblenden vergrößert sich die Schärfentiefe und es reduzieren sich die bildwirksamen Abbildungsfehler.

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Abblendtaste
Bei Spiegelreflexkameras in der Nähe des Objektivs angebrachter Taster oder Schieber, der bei Betätigung manuell die eingestellte Arbeitsblende schließt, um die Schärfentiefe im Sucher beurteilen zu können.

Aberration, chromatische
Linsen-Abbildungsfehler, der dadurch entsteht, dass Licht von einer Linse in Abhängigkeit von der Wellenlänge gebrochen wird. So wird kurzwelliges blaues Licht stärker gebrochen, als langwelliges rotes. Die Folge ist Unschärfe durch Überlagerungen und Farbsäume. Abblenden kann einen Rest dieses Farbfehlers mindern. Objektive, bei denen dieser Abbildungsfehler korrigiert ist, heißen Achromat oder Apochromat.

Darstellung der chromatischen Aberration in der Optik

Schematische Darstellung der chromatischen Aberration in der Optik

PhotoWissen Band 2 Helligkeit und Farbe stellt ausführlich dar, welche Rolle die chromatische Aberration für die Entwicklung der Farbfähigkeit unseres visuellen Systems spielt.

Abwedeln
Ein Verfahren bei der Vergrößerung eines Negativs auf Fotopapier, um die Belichtung bestimmter Bildpartien zu verringern. Dafür wird ein Stück schwarzen Kartons oder die Hand über die betreffende Bildpartie gehalten und unablässig bewegt, um weiche Übergänge zwischen den behandelten und den unbehandelten Bildteilen zu bekommen. Durch Abwedeln wird der Kontrast im Positiv reduziert. Auch gute Bildbearbeitungsprogramme bieten diese Funktion an.

Acetylzellulose
Ein transparenter Kunststoff, der durch chemische Behandlung von Zellulose mit Essigsäure entsteht. In der Fotografie findet er Verwendung als Schichtträger von Filmen. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts löste Acetylzellulose das Zelluloid als Schichtträger wegen seiner im Vergleich schwereren Entflammbarkeit ab. Filme mit einem Schichtträger aus Acetylzellulose trugen daher bis vor wenigen Jahren die Bezeichnung Safety Film oder Sicherheitsfilm.

Achromat
Ein Objektiv, bei dem die chromatische Aberration (Farbfehler) für zwei Farben (gelb und violett) behoben ist. Diese Farben besitzen den gleichen Brennpunkt. Erreicht wird dies durch die Kombination von einer Linse aus Kronglas mit einer Linse aus Flintglas. Den möglichen Restfehler im roten Spektralbereich nennt man "sekundäres Spektrum". Siehe auch APO und Apochromat

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Achse, optische
Die optische Achse ist ein Begriff aus der geometrischen Optik. Sie repräsentiert jene gedachte gerade Linie, die mit der Symmetrieachse eines reflektierenden oder brechenden optischen Elements übereinstimmt. Bei einem Linsensystem ist die optische Achse die Linie, die durch die optische Achse der Einzelelemente gebildet wird. Ein Lichtstrahl, der eine Linse auf der optischen Achse passiert, wird nicht gebrochen.

Schemazeichnung eines vereinfachten Abbildungssystems

Schemazeichnung eines vereinfachten Abbildungssystems.

A/D-Wandler
Abk. für Analog-zu-Digital-Konverter. Ein elektronischer Baustein, der eine elektrische Spannung in ein digitales bzw. binäres Signal umwandelt.

Additive Farbmischung
Bezeichnet ein Farbdarstellungssystem, das auf der Addition der drei Primärfarben Rot, Grün und Blau basiert. Fernseh- und Computermonitorbilder werden beispielsweise gemäß den Prinzipien der additiven Farbmischung erzeugt.

Das additive Farbmodell und seine Mischfarben

Das additive Farbmodell und seine Mischfarben

Advanced Photo System (APS)
Ein 1996 als Gemeinschaftsentwicklung von Canon, Minolta, Fuji und Kodak eingeführtes Bild- und Filmformat auf einem 24mm breiten, einseitig perforierten Film in einer speziellen Kunststoffkassette. Mit einer Bildgröße von maximal 16,7 x 30,2 mm liegt es zwischen dem Kleinbild und dem Kleinstbild. Die Filmkassette mit der Bezeichnung IX 240 kann teilbelichtet aus der Kamera entnommen werden, und ermöglicht so die gleichzeitige Verwendung unterschiedlicher Filmtypen. Der Film verfügt zudem über eine magnetische Datenspur, auf der von der Kamera oder vom Labor diverse Daten gespeichert werden können. Die Kameras für das Advanced Photo System, kurz APS genannt, erlauben die Wahl von drei Bildformaten: C für Classic: 17 x 25,5 mm; H für HDTV: 17 x 30 mm; P für Panorama: 12 x 30 mm. Es gab Modelle von der einfachen Sucherkamera bis zu Spiegelreflexsystemen.

AE
Automatic Exposure oder Belichtungsautomatik.

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AF
Abk. für Autofokus, automatische scharf Einstellung des Objektivs. Siehe auch Autofokus

AF-Messfeld
Punkt bzw. Bereich auf dem das Autofocus-System einer Kamera die Schärfe misst bzw. einstellt.

Akku
Kurzform von Akkumulator; wideraufladbare Batterie, welche nach Entleerung mittels Ladegerät aufgeladen wird. Akkutypen sind: Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd), Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH), Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) und Lithium-Polymer-Akkus (Li-Po).

Albuminpapier
Dieses erste echte Fotopapier entstand im Jahre 1850, als Louis-Désiré Blanquart-Evrard begann, das Salzpapier der Kalotypie mit Eiweiß zu beschichten, bevor es sensibilisiert wurde. Dieses Albuminpapier genannte Fotopapier konnte feinere Details wiedergeben, weil die Maserung des Papiers ausgeglättet war. Zudem hatte es einen feinen Glanz.

Aliasing
Treppenstufenförmige Erscheinung an diagonalen Oberkanten von Pixelgrafiken bzw. -bildern bei der Darstellung auf Monitoren oder bei der Ausgabe auf einem Drucker. Kann durch Kantenglättung (Anti-Aliasing) softwaremässig gelindert werden. Hierbei werden die Kontrastwerte der benachbarten Pixel neu berechnet und aneinander angeglichen.

Aliasing-Muster

Aliasing-Muster

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Ambrotypie
siehe Kollodium-Positiv

Analog
Gegensatz zu digital. Analoge Informationen gehen stufenlos ineinander über, sind also kontinuierlich.

Anamorphotisches Objektiv
Dieses Spezialobjektiv ist in der Lage, ein Panorama-Bild auf ein normales Format zu belichten, wobei das Bild später bei der Präsentation, wieder als Panoramabild auf eine Leinwand o.ä. projeziert wird. Kommt von der Kinematographie, kann aber auch für die Fotografie verwendet werden.

Anastigmat
Objektiv, bei dem der Astigmatismus korrigiert ist. Möglich wurde die Beseitigung des Astigmatismus ab 1888 durch neue Glassorten. Da der Astigmatismus auch im von Harold Dennis Taylor gerechneten Triplet korrigiert ist, bürgerte sich die Bezeichnung Anastigmat ab ca. 1900 bis etwa 1965 für eine große Zahl von Triplettypen ein, so etwa beim Kodak Anastigmat, auch wenn ein Anastigmat nicht zwangsläufig ein derartiger Dreilinser sein muß.

Aplanat
Objektivkonstruktion des 19. Jahrhunderts. Mit dem Aplanat von Steinheil und dem ähnlich aufgebauten Rapid Rectlinear von Dallmeyer erschienen 1866 die ersten symmetrisch aufgebauten Objektive aus zwei nahezu spiegelbildlichen Achromaten. Mit diesem Aufbau ließ sich erstmals die Bildfeldwölbung korrigieren. Objektive von diesem Typ galten bis zum Erscheinen der Gauß-Typen und des Tessars als die "Arbeitstiere" der Fotografen. Allerdings eignete sich die Konstruktion nur bedingt für Weitwinkelobjektive. Heute wird dieser Aufbau noch für Großbildobjektive benutzt.

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APO
Bezeichnung für apochromatisch korrigierte Linsen. Diese Linsen besitzen die Eigenschaft, Lichtstrahlen so zu brechen, dass die roten, grünen und blauen Lichtstrahlen genau auf demselben Punkt auf der Bildebene auftreffen und somit keine Farbsäume (chromatische Aberrationen) entstehen.

Apochromat
Objektiv, bei dem die chromatische Aberration (Farbfehler) für alle drei Grundfarben korrigiert ist. Erreicht wird dies durch eine Linse einer speziellen Glassorte, die etwa mit einem Zusatz von Metallsalzen (z.B. Lanthanschwefelfluorit) erschmolzen wird. Daher werden derartige Linsen auch als Fluoridlinsen bezeichnet. Apochromatisch korrigierte Objektive wurden zuerst im Mikroskopbau und in der Drucktechnik eingesetzt. 1952 kam mit dem Voigtländer Apo-Lanthar das erste derartig korrigierte Objektiv für fotografische Zwecke auf den Markt, und zwar für 6x9 cm und für die Großbildformate. 1974 schließlich erschien mit dem Leitz Apo-Telyt 3,4/180mm das erste Objektiv fürs Kleinbild.

Arbeitsblendenmessung
Technisches Verfahren der Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL-Messung), bei dem die Blende während der Belichtungsmessung auf den Wert geschlossen wird, mit dem die Aufnahme anschließend erfolgen soll (Arbeitsblende). Arbeitsblendenmessung findet man bei Spiegelreflexkameras dann, wenn keine Blendenwertübertragung zwischen Objetiv und Kamera vorgesehen ist, etwa durch die Verwendung von Objektiven ohne Blendensimulator oder durch Zubehörteile wie einem Balgengerät.

Arbeitsblende
Das Wort Arbeitsblende meint jene Blendeneinstlellung, mit der die Aufnahme erfolgen soll.

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ASA
Ein von der American Standards Association herausgebrachtes Maßsystem zur Angabe der Lichtempfindlichkeit von Aufnahmematerial. Es handelt sich um eine arithmetische Skala, eine Verdoppelung der Empfindlichkeit entspricht einer Verdoppelung der ASA-Zahl. Eine Empfindlichkeit von ASA 12 entspricht dabei 12 DIN, von ASA 100 dann 21 DIN.

Asphärische Linse
Hier handelt es sich um eine Linse, deren optisch wirksame Form von der Kugelform abweicht. So ergibt sich eine höhere Zahl an Oberflächen-Parametern durch deren Variation Abbildungsfehler vermieden werden können, die bei herkömmlichen sphärischen Linsen unvermeidbar sind. Ganz speziell kann man die sphärische Aberration korrigieren. Die Fertigung asphärischer Linsen ist jedoch wesentlich aufwendiger als die eines sphärischen Elements.

Astigmatismus
Optischer-Abbildungsfehler der auch Punktlosigkeit genannt wird. Für schräg einfallende Lichtstrahlen ist die Brennweite einer Linse auf verschiedenen Ebenen nicht gleich groß, wodurch Bildpunkte am Bildrand als Striche dargestellt werden. Ein Objektiv, bei dem dieser Fehler korrigiert ist, nennt man "Anastigmat".

Auszug
Der Auszug ist der Betrag, um den der Abstand zwischen Objektiv und Filmebene zur Scharfeinstellung vergrößert werden kann. Der Auszug plus Brennweite ist gleich Bildweite. Um den Auszug für Nah- oder Makroaufnahmen verlängern zu können, gibt es Hilfsmittel wie Balgengerät oder Zwischenringe.

Auflösung
Maß für die Detailgenauigkeit (Rasterpunkte pro Zoll bzw. pro Zentimeter), die ein Gerät aufzeichnen oder wiedergeben kann. Bei Eingabegeräten (Digitalkameras oder Scannern) bestimmt die Auflösung, wie viele Pixel erfasst werden. Bei Ausgabegeräten, wie Monitoren oder Druckern, gibt sie an, wie viele Bildpunkte dargestellt bzw. gedruckt werden können. Die Angabe erfolgt in dpi (dots per inch = Bildpunkte pro Zoll; 1 Zoll = 25,4 mm), in Anzahl der horizontalen und vertikalen Bildpunkte (z. B. 1.712 x 1.368 oder 1.280 x 1.024) bzw. in Lpmm (Linienpaare pro Millimeter = maximal darstellbare Anzahl eines Rasters aus schwarzen und weißen Linien pro Millimeter).Ein guter Kleinbildfilm besitzt eine Auflösung von rund 150 Lpmm.

PhotoWissen Band 4 Visuelle Schärfe stellt ausführlich dar, wie groß das Auflösungsvermögen des visuellen Systems und der photographischen Komponenten ist.

Aufnahmebereich
Der Bereich, in dem eine Kamera Objekte scharf abbilden kann (Mindestabstand bis unendlich).

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Aufhellblitz
Ein schwacher Blitz, der immer dann eingesetzt wird, wenn bei Gegenlichtaufnahmen gewisse Schatten aufgehellt werden sollen. Die allgemeine Lichtüberflutung ist hierbei nicht das Ziel des blitzens.

Auslöseverzögerung
Die Zeitspanne bei Digitalkameras, zwischen dem vollendeten Niederdrücken des Auslösers und der Aufnahme.

Autochrome
Ein 1907 von den Brüdern Louis Jean und Auguste Lumière auf den Markt gebrachtes Aufnahmematerial für die Farbfotografie. Die einschichtige Autochromeplatte wurde durch ein Kornraster aus Kartoffelstärkemehl, deren Körner in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau eingefärbt waren, belichtet sowie betrachtet, lieferte eine pastellartige Farbwiedergabe und blieb fast 30 Jahre auf dem Markt, ehe sie von den modernen dreischichtigen Farbfilmen wie dem Kodachrome abgelöst wurde.

Autofokus
Automatische Scharfeinstellung bzw. Entfernungseinstellung bei Kameras und Projektoren. Man unterscheidet mit dem aktiven- und dem passiven Autofokus zwei Arten.
Beim aktiven Autofokus wird zur Ermittlung der Distanz ein gebündelter Lichtstrahl (meistens Infrarot) oder Ultraschall-Wellen ausgesendet und eine genaue Scharfeinstellung erfolgt nur innerhalb der Reichweite dieses Lichtstrahls. Ein aktiver Autofokus erkennt keine durchsichtigen Hindernisse, wie Fensterscheiben, und stellt folglich erst auf der Hindernis-Ebene scharf. Deshalb werden hybride (aktiv + passiv) oder ausschließlich passive AF-Systeme eingesetzt.
Die Scharfeinstellung erfolgt beim passiven AF nach dem Prinzip des Kontrastvergleiches oder der optischen Phasendifferenz. Dazu wird das Teilbild des Meßfeldes über einen Hilfsspiegel auf drei CCD-Sensoren umgeleitet, die auf drei verschiedenen Ebenen angeordnet sind: vor dem Brennpunkt, am Brennpunkt und hinter dem Brennpunkt des Objektivs. Indem die Signale aller drei Sensoren korreliert werden, läßt sich die optimale Entfernungseinstellung finden. Diese ist in jenem Moment gegeben, in dem der mittlere Sensor den höchsten Bildkontrast ermittelt. Die Meßgenauigkeit ist bei passiven Systemen höher als bei aktiven. Der Vorteil der aktiven Systeme ist jedoch, daß diese Methode unabhängig von dem im Motiv vorhandenen Kontrast, und unabhängig von der Bildhelligkeit arbeitet.

Automatischer Filmtransport
Verfügt Ihre Kamera über diese Funktion, transportiert die Kamera den Film automatisch zum nächsten Bild weiter, nachdem Sie eine Aufnahme belichtet haben.

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Available Light Fotografie
Available Light (engl. von "vorhandenem Licht") meint die Fotografie am Grenzbereich bei schlechten Lichtverhältnissen ohne künstliche Beleuchtung oder Blitzlicht. Dazu zählen Aufnahmen auf nächtlichen Straßen in der vorhandenen Straßenbeleuchtung, Aufnahmen im Theater oder Zirkus, Aufnahmen in von Glühbirnen oder lediglich Kerzen beleuchteten Innenräumen wie z.B. in Gaststätten. Aber auch Aufnahmen von Tieren in freier Wildbahn in der morgendlichen Dämmerung. Der bewußte Verzicht etwa auf Blitzlicht unterstützt die vorhandene Lichtatmosphäre und kann erstaunliche Farben zum Vorschein bringen. Dies bedeutet, daß man die Lichtstärke des Objektivs voll ausnutzt, bei der Belichtungszeit bis an die Grenze der Verwacklung geht und höher empfindlichen Film als Aufnahmematerial verwendet. So entstehen die meisten Fotos von Theaterszenen mit lichtstarken Teleobjektiven wie z.B. 1:1,4/85mm oder 1:2/135mm auf Material von ISO 200/24° oder, je nach dem verfügbaren Licht, auf hoch empfindlichem Film von ISO 400/27°, dessen Empfindlichkeit bei Bedarf durch eine anschließende Push-Entwicklung noch weiter gesteigert werden kann. Das Portrait einer von Kerzenlicht beleuchteten Person wird mit einem Film von ISO 1000/31° und einem Objektiv mit der Lichtstärke 1:1,4 noch gelingen. Während einer Zirkusvorführung kann das Verwenden von Blitzlicht verboten sein, aber mit einem Teleobjektiv wie einem 1:2,8/200mm werden trotzdem eindrucksvolle Bilddokumente möglich sein. Stehen derart lichtstarke Objektive nicht zur Verfügung, so kann ein Film höherer Empfindlichkeit ausgesucht werden, bis hin zu ISO 3200/36° und darüber.

Automatischer Weißabgleich
Englisch: Automatik White Balance, AWB. Der Weißabgleich in der Digitalkamera gleicht die drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau so aneinander an, dass kein Farbstich entsteht. Arten des Weißabgleichs sind:
1) Der automatische Weißabgleich erkennt anhand der Farbcharakteristika des Motivs, welche Lichtquelle vorliegt und welcher Weißabgleich zur richtigen Farbe führt. Nachteil der Automatik: Versagen bei Mischlichtsituationen (z.B. Neon und Glühbirnenbeleuchtung).
2) Über voreingestellte Werte, die bereits in die Kamera programmiert sind. Typische Lichtsituationen werden dabei mit bestimmten Weißabgleichen verbunden. Standardwerte werden der vorherrschenden Lichtsituation nicht immer völlig gerecht.
3) Manuellen Weißabgleich: Im Gegensatz zum automatischen Weißabgleich, bei dem der hellste Motivpunkt von der Kamera als »Weiß« festgelegt wird, legt der Fotograf selbst fest, welcher Bereich des Motivs als »Weiß« zu gelten hat.

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