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Himmelsblau oder Himmelblau: Welche Farbe hat der Himmel?

Und warum ist er am Morgen und Abend Rot oder Orange, den Tag über aber von mehr oder weniger blauer Färbung? Hat er überhaupt eine Farbe, wo das Sonnenlicht doch alle Farben enthält? Aber langsam. Das Licht erreicht uns nicht direkt, sondern passiert zunächst die Atmosphäre. Sie besteht zum großen Teil aus Sauerstoff und Stickstoff und diese Gasmolekühle, nicht aber Wasserdampf wie Nebel oder Wolken, streuen das Licht, das heißt sie lenken die einzelnen Wellenlängen mehr oder weniger stark ab. Die kürzesten Wellenlängen, die kühlen blauen Anteile also, sind davon am stärksten betroffen und da sie nicht verloren gehen nimmt der Großteil des Himmels genau diese Farbe an: Himmelblau. Genau dieser Effekt der Streuung ist auch für das Morgen- und Abendrot verantwortlich. Da die Sonne zu diesen Tageszeiten nahe oder sogar unter dem Horizont steht, verlängert sich der Weg den das Licht durch die Atmosphäre zurücklegen muss. Ein langer Weg beinhaltet aber immer ein größeres Risiko als ein kurzer. In diesem Fall laufen mehr blaue Lichtanteile Gefahr abgelenkt zu werden, so daß die warmen Rotanteile dominieren. Auch der Begriff des Alpenglühens kann durch die beschriebene Wirkung erklärt werden. Wirklich hohe Berge, 3000 m und mehr, aber auch hochstehende Wolken fangen noch Sonnenlicht ein lange nachdem unser Stern hinter dem Horizont versunken ist. Der Weg den das Licht zurücklegt ist also noch einmal um ein Vielfaches länger als bei Sonnenuntergang und entsprechend stärker fällt die Filterwirkung der Atmosphäre aus. Übrig bleiben in diesen Fällen nur die längsten Wellenlängen und damit die kräftigsten Rottöne. Selbstverständlich verliert das Sonnenlicht nicht seinen ganzen Blauanteil, aber der visuelle Apparat des Menschen, und auch der auf eine durchschnittliche Farbtemperatur von 5500 Kelvin abgestimmte Tageslichtfilm, registrieren die feinen Abweichungen und zeigen uns nicht nur ein deutliches Blau oder Rot, sondern auch die dazwischen liegenden Orange-, Purpur- und Gelbtöne.

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