Photogalerie Die Ästhetik im Chaos
Waterpocket Fold, Capitol Reef NP/Utah 3 / 13
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Das Schöne ist(2)das, was ohne Begriffe, als Objekt eines allgemeinen Wohlgefallens vorgestellt wird. Das Schöne bezieht sich nicht auf die individuelle Neigung des Subjekts und muß dahereinen Grund des Wohlgefallens für jedermann enthalten; daher haben wir Grund jedermann ein ähnliches Wohlgefallen zuzumuten. Was bloß einem Einzelnen gefällt, kann angenehm sein (z.B. eine besondere Farbe, ein einzelner Ton u. dgl.), aber nicht schön. Das Geschmacksurteil setztuniversale Regelnvoraus, wenn auch die Allgemeinheit hiersubjektiv(d.h. als allgemein-subjektive Reaktion auf den schönen Gegenstand) ist, nicht auf einem Begriffe; sondern auf einem Gefühl beruht und alsGemeingültigkeitzu bezeichnen ist. Der Gemütszustand in demfreien Spiele der Einbildungskraft und des Verstandesist die Bedingung und Grundlage dieser Allgemeinheit, eineZweckmäßigkeit ohne Zweck. Nur dann, wenn diese Zweckmäßigkeit der Form ohneReizoderRührungzum Ausdruck kommt, ist das Geschmacksurteilrein. Mit der Erkenntnis der Vollkommenheit eines Gegenstandes hat das ästhetische Urteil nichts zu tun (gegen Leibniz, Baumgarten u. a.); es kommt nur auf die (durch den Gegenstand veranlaßte)Einhelligkeit im Spiele der Gemütskräftean.
Die Texte und Bilder dieser Galerie sind in Buchform in der Reihe Photographie und Metaphysik unter dem Titel Immanuel Kant und die Ästhetik im Chaos erschienen.
(2) http://www.textlog.de/kant-10.html