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Von den ersten Glücksrittern bis zu den modernen Tycoonen -
Las Vegas´ Geschichte

Der Ursprung der Stadt Las Vegas geht auf etwas zurück, dass man heute mit ihr und ihrer Umgebung eigentlich nicht so ohne weiteres in Verbindung bringen würde: Wasser! 1829 legte eine kleine Karawane den Weg von New Mexico nach Los Angeles auf dem Spanish Trail zurück und rastete gute 100 Meilen nördlich des heutigen Las Vegas. Auf der Suche nach Trinkwasser fanden die Männer nach Tagen ergebnisloser Reiterei durch einen glücklichen Zufall die später als Las Vegas Springs bekannte artesiche Quelle. Aus der Tiefe des Bodens und der Geschichte sprudelt hier Wasser empor, das auf einen urzeitlichen Sumpf hindeutet. 1844 nutzte eine Überlandexpedition unter John C. Fremont die Quelle als willkommenen Rastplatz. Sein Name ist noch heute über Straßen, Plätze und Hotels eng mit der Stadt verbunden. Die erste dauerhafte Ansiedelung kam dann aber erst 1855 mit einer Mormonene-Gruppe aus dem Salt Lake Valley, die die Postroute von Salt Lake City nach Los Angeles sicherten. Mit ihr kamen ein Fort, eine Ansammlung Lehmhäuser und die Kultivierung des Bodens. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie hielten 1904 eine ansehnliche Zeltstadt und ein zentrales Ersatzteillager einzug. Damit wurde die Stadt dann im folgenden Jahr offiziell ins Register eingetragen und es folgte der Bau des ersten Casinohotels. Bis 1910 wuchs sich die Spielerei dann so weit aus, dass der Staat Nevada sie per Gesetz verbot. - Leider ohne Wirkung, denn im Verborgenen blühte die Zockerei nur noch mehr. 1931 fügte man sich folgerichtig endlich der Realität und hob das Verbot wieder auf. Nun stand dem durch ein großes Militärlager und die noch größere Baustelle des Hoover Damm gespeisten Aufstieg zur Spieler-Metropole nichts mehr im Weg.

1941 entstand im Sog des Booms die erste Garde der Casinohotels am Las Vegas Boulevard, darunter das El Rancho und das Flamingo Hilton. Hinter ihnen stand in beinahe allen Fällen das organisierte Verbrechen, dem es in den Metropolen New York, Chigaco und Los Angeles langsam zu eng und zu repressiv wurde. Und auch reich gewordene Sportlegenden wie Jo Louis erschienen auf der neuen Bühne, verbreiteten ein wenig Glamour und verschwanden bald wieder, da sie die Mafia nur als Aushängeschilder benutzt hatte. Die 1960er Jahre sahen das Aufkommen der als "einarmige Banditen" bekannten Slotmachines. Sie zogen gerade jene Durchschnittsbürger in ihren Bann, die nicht pokerten oder Black Jack spielten. Mit 500-$-Münzen Einsatz konnte man an den mechanischen Geräten nun bis 9 Millionen Dollar gewinnen! Bis zur Mitte der 1970er Jahre lief alles glänzend für Las Vegas. Doch 1976 legalisierten Städte wie Atlantic City und Reno das Gambling und wurden schnell zu einer ernsthaften Konkurenz für das zwar an der Kreuzung zweier bedeutender Fernstraßen, aber dennoch eigentlich weit ab der Ballungsräume gelegene Las Vegas. Die Hoteliers konnten sich nun nicht mehr ausschließlich auf die Zugkraft ihrer Casinos verlassen und waren gezwungen sich etwas neues einfallen zu lassen. Ihre Antwort auf die Herausforderung war der bis heute andauerende Boom der Resortkomplexe, Themenparks und immer aufwändiger produzierten Shows. Zunächst entstanden unter dieser Prämisse Anlagen wie das Circus-Circus, das ursprüngliche MGM Grand und das Imperial Palace. Doch diese wirken angesichts der seit den 1990er Jahren gebauten Mega-Komplexen nur noch wie fade Absteigen. Paläste wie das neue MGM Grand, das Luxor, das Bellagio, das Venice oder das Paris setzen immer neue Maßstäbe und verschlingen immer gigantischere Summen. Das erst im April 2005 eröffnete Wynn Las Vegas des Tycoons Steve Wynn beispielsweise ist heute mit Baukosten von 2,7 Milliarden $ (!) das teuerste Hotel der Welt. Es bietet 2.716 Zimmer und Suiten mit Größen zwischen 58 m² und 650 m², ein 10.200 m² großes Casino, einen 12.000 m² großen See, 18 Restaurants und Bars, 26 Geschäfte auf 7.000 m², eines davon ein Ferrari-Maserati-Händler, eine Kunstgalerie und zwei Hochzeitskapellen. Darüberhinaus gibt es ein 20,700 m² großes Konferenzzentrum. - Damit ist die Metamorphose des Strip vom reinen Spielerparadies zur Full-Service-Entertainment-Maschine endgültig abgeschlossen.

Englische Wikipedia-Seite zu Las Vegas´ Geschichte

Foto der grossen künstlichen Sphinx vor der Glaspyramide des Luxor Hotels in Las Vegas

Die grossen Hotel-/Casinokomplexe am Strip, wie die beeindruckende Glaspyramide des Luxor, sind die Symbole der zukünftigen Entwicklung.

Und genau wie der Las Vegas Boulevard hat sich auch die ganze Stadt in den letzten Jahren gewandelt und lebt bei weitem nicht mehr von den Slotmachines und den Roulettetischen allein. Der Großraum Las Vegas zählt aktuell zu den am schnellsten wachsenden Ballungszentren der USA und Nordamerikas insgesamt. Eine Vielzahl neuer Industrien und damit verbunden auch Bevölkerungsgruppen siedeln sich kontinuierlich in und um Las Vegas an und nähren einen nicht enden wollenden Boom. Eines aber bleibt bestehen: Ein Las Vegas ohne den Strip und alles, was dazu gehört, ist unvorstellbar!

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